Reduzierung der Latenz
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Es gibt zwei Hauptquellen für Latenz:
1. Latenz des Audiointerfaces
Das gesamte Audiomaterial in Live wird in definierten Zeitabschnitten verarbeitet, die als Audiopuffer bezeichnet werden. Dadurch werden Aussetzer oder Störungen minimiert, weil der Puffer genug Zeit lässt, um alle Ereignisse auszugleichen. Die Puffergröße wird in Lives Voreinstellungen definiert. Je größer die Puffergröße, desto größer die Latenz. Außerdem beeinflussen die Art des Audiotreibers und das verwendete Audio-Interface die Latenzzeit.
2. Instrumenten-/Plug-in-bedingte Latenz
Bestimmte Live- und Max for Live-Instrumente oder -Effekte sowie bestimmte Plug-ins und Prozesse können die Latenz erhöhen. Latenzkompensation wird verwendet, um sicherzustellen, dass alle Tracks in einem Live-Set synchron zueinander wiedergegeben werden. Dies erhöht jedoch die Latenz, insbesondere wenn es ein Instrument, einen Effekt oder einen Prozess im Live-Set mit sehr hoher Latenz gibt. Du kannst den Mauszeiger über die Titelleiste eines Instruments bewegen, um zu sehen, wie viel Latenz es hat.
So kannst du die Latenz der Audioverarbeitung reduzieren
Öffne Lives Voreinstellungen → Audio. Die Einstellungen, die du unten änderst, wirken sich auf das Feld Globale Latenz aus.
1. Reduziere die Puffergröße
Je kleiner die Puffergröße, umso niedriger die Latenz. Beachte jedoch, dass kleine Puffergrößen eine hohe CPU-Leistung erfordern. Es kann daher bei kleinen Puffergrößen zu Audioaussetzern kommen, abhängig von der Gesamt-CPU-Last des jeweiligen Live-Sets. Hier wird erklärt, wie du die CPU-Last in Live reduzieren kannst.
2. Erhöhe die Sampling-Rate
Die Sampling-Rate bezieht sich auf die Anzahl der Samples, die pro Sekunde übertragen werden. Je höher die Sampling-Rate ist, desto geringer ist die Latenzzeit. Höhere Sampling-Raten belasten jedoch auch die CPU zusätzlich.
3. Deaktiviere das Audio-Eingangsgerät
Wenn du nicht gerade von einer externen Quelle aufnimmst, stelle das Audio-Eingangsgerät auf „No Device“. Dadurch wird die Gesamtlatenz reduziert. Hinweis: Es ist unter Windows nur möglich, ein Gerät als Eingang und Ausgang auszuwählen, wenn du den ASIO-Treiber verwendest.
4. Verwende den ASIO-Audiotreiber unter Windows
Bei Verwendung des standardmäßigen MME/Direct X-Treibers unter Windows ist es schwierig, niedrige Puffergrößen zu erreichen. Installiere und verwende daher den ASIO-Treiber für dein Interface. Wenn für dein Gerät kein nativer ASIO-Treiber verfügbar ist, verwende stattdessen ASIO4ALL.
5. Verwende ein separates Audio-Interface mit eigenen Treibern
Separate Audio-Interfaces verfügen normalerweise über eigene Treiber und bieten eine bessere Klangqualität als eingebaute Soundkarten.
6. Verwende keine Bluetooth-Geräte oder Audiocast
Das drahtlose Streamen von Audio über Bluetooth oder WLAN führt zu einer wesentlich höheren Latenz. Wir empfehlen dringend, stattdessen eine kabelgebundene (USB/Firewire/Thunderbolt) Schnittstelle oder kabelgebundene Kopfhörer zu verwenden.
So kannst du die Instrumenten-/Plug-in-bedingte Latenz reduzieren
1. Friere Plug-ins und Instrumente/Effekte, die Latenz verursachen, ein und fixiere sie als Audio
Spuren mit Instrumenten oder Effekten, die Latenz verursachen, sollten eingefroren und in Audio umgewandelt werden, um die Latenz dauerhaft zu entfernen. Die Latenzkompensation muss im Optionsmenü aktiviert sein, bevor du die Spur einfrierst und in Audio umwandelst.
2. Track-Delays zurücksetzen
Wenn du einen Track-Delay (oder Spur-Delay) einstellst, wird jede andere Spur im Live-Set so kompensiert, dass alles synchron wiedergegeben wird. Friere alle Spuren mit aktiven Track-Delays ein und wandle sie in Audio um.
3. Schließe das Editor-Fenster in Max for Live-Instrumenten/Effekten
Max for Live-Instrumente und -Effekte verursachen zusätzliche Latenz, wenn der Editor geöffnet ist. Schließe den Editor, um die globale Latenz zu verringern.