Verringerung der CPU-Last
- Live Versionen: Alle
- Betriebssysteme: Alle
Eine zu hohe CPU-Last in Live kann zu Aussetzern, Knacksern oder Störungen im Audiomaterial und/oder einer stockenden Reaktion von Live führen.
Hinweis: Generell ist es wichtig, dass Plug-ins von Drittanbietern sowie alle Hardwaretreiber immer auf die aktuellesten Versionen geupdated sind. Weitere Informationen dazu, wie du die CPU-Last verringern kannst, findest du in unserem Video-Tutorial Learn Live 11: Computer Performance.
Live 11
In Live 11 zeigt die verbesserte CPU-Anzeige jetzt sowohl die aktuelle (Gesamt-)CPU-Last als auch die durchschnittliche CPU-Auslastung an.
Live 10
Die CPU-Anzeige in Live 10 zeigt den Anteil der aktuellen Audiobearbeitung an der CPU-Auslastung an und nicht die gesamte CPU-Last. Einen genauen Wert der aktuellen CPU-Last, findest du im Aktivitätsmonitor (Mac) oder im Task-Manager (Win).
Guidelines zur Verringerung der CPU-Last:
- Optimiere Lives Audio- und CPU-Einstellungen
- Optimiere die Einstellungen der Grafikkarte
- Optimiere CPU-intensive Instrumente und Effekte
- Optimiere die Einstellungen für Audiodateien
- Schließe die Fenster von Plug-ins
- Optimiere die Systemressourcen
- Reduziere die CPU-Drosselung
- Rüste deine Computerkomponenten auf
Optimiere Lives Audio- und CPU-Einstellungen
Hinweis: Für Apple Silicon-Computer beachte bitte die neuen Guidelines zur Puffergröße:
CPU-Last für Macs mit Apple Silicon reduzieren
1. Senke die Sampling-Rate
Öffne Lives Voreinstellungen → Audio. Niedrigere Sampling-Raten helfen, die CPU-Last zu verringern. Stelle sie am besten auf 44100 oder 48000 Hz. Hinweis: Am besten wählst du schon zu Beginn eines neuen Projekts die richtige Einstellung aus, anstatt sie während der Arbeit an einem bestehenden Projekt zu ändern.
2. Erhöhe die Puffergröße
Der Wert sollte eine Zweierpotenz sein, z.B. 128, 256, 512 oder 1024. Denke daran, dass größere Puffergrößen die Audiolatenz erhöhen.
3. Deaktiviere nicht verwendete Ein- und Ausgänge
Öffne dafür die „Eingangskonfiguration“ und „Ausgangskonfiguration“. Du kannst auch das Mono-Eingangspaar desselben Stereoeingangs deaktivieren oder umgekehrt, je nachdem, welcher Eingang im Moment verwendet wird.
Optimiere die Einstellungen der Grafikkarte
1. Grafikkarte updaten
Windows
Stelle sicher, dass deine Windows-Grafikkartentreiber auf die neuesten verfügbaren Versionen geupdated sind, da ein veralteter GPU-Treiber eine Vielzahl von Problemen verursachen kann.
Mac
Unter MacOS ist der Grafiktreiber Teil des Betriebssystems. Daher ist es notwendig, das Betriebssystem auf eine neuere Version upzudaten (externer Link), falls eine verfügbar ist.
2. Integrierte vs. dedizierte Grafikkarte
Integrierte Grafikkarte bedeutet, dass der Grafikprozessor (GPU) auf der gleichen Hauptplatine wie die CPU eingebaut ist. Integrierte Grafikkarten haben keine eigene CPU und verwenden daher den Prozessor und Arbeitsspeicher des Rechners. Eine dedizierte oder diskrete Grafikkarte ist eine Erweiterungskarte, die eine eigene CPU verwendet, um die Grafikleistung eines Computers zu verwalten.
Windows
Bei Leistungsproblemen, die durch die Grafikkarte verursacht werden, kannst du versuchen, die Grafikkarte zu wechseln. Wie das geht, wird in diesem Artikel beschrieben.
Mac
- Wenn du mit einem Mac mit zwei Grafikprozessoren arbeitest, kannst du diese Anwendung eines Drittanbieters herunterladen (externer Link), um zu testen, ob die Verwendung der integrierten oder der dedizierten Grafikkarte die Leistung verbessert oder verschlechtert, und sie entsprechend umschalten.
- Deaktiviere außerdem den Automatischen Wechsel der Grafikmodi. Wie das geht, wird hier erklärt (externer Link).
- Um herauszufinden, welche Grafikkarte dein Mac verwendet, klicke auf das Apple-Menü in der oberen linken Ecke des Bildschirms und wähle Über diesen Mac.
Hinweis: Die Verwendung einer dedizierten Grafikkarte kann zu erhöhter Lüfteraktivität führen, die sich unter bestimmten Bedingungen nicht vermeiden lässt.
3. Optimiere die Einstellungen der Grafikkarte (Windows)
Ähnliche Einstellungen sind in der NVIDIA- oder Ati Radeon-Systemsteuerung verfügbar und können separat für jede Anwendung eingestellt werden:
4. Deaktiviere zusätzliche Grafikkartenoptionen (Windows)
Falls deine Grafikkarte über zusätzliche Optionen zur Verbesserung von Spieleszenarien wie 3D- oder Frame-Rate-bezogenen Funktionen verfügt, z. B. die NVIDIA G-Sync-Option (externer Link), versuche, diese zu deaktivieren oder zu deinstallieren.
5. Arbeiten mit externen oder 4K-Monitoren
Falls du mit einem externen oder gar externen 4K-Monitor arbeitest, steigt die GPU-Last zum Ausführen von Anwendungen entsprechend an. Trenne den externen Monitor vom Rechner und prüfe, ob dadurch die CPU-Auslastung weniger wird.
Unter macOS erzwingt das System den Einsatz der Hochleistungsgrafikkarte, wenn eine anspruchsvolle Anwendung wie Live gestartet wird. Wie du die Grafikleistung auf deinem MacBook Pro anpassen kannst, wird in diesem Artikel erklärt.
Optimiere CPU-intensive Instrumente und Effekte
Befolge diese Vorschläge, um die CPU-Belastung deiner Instrumente, Effekte und Plug-ins zu optimieren:
1. Wavetable
Kontrolle der CPU-Last bei der Verwendung von Wavetable.
2. Echo
Kontrolle der CPU-Last bei der Verwendung von Echo.
3. Einfrieren oder Resampling von Tracks mit CPU-intensiven Instrumenten oder Effekten
Beim Einfrieren von Spuren wird ein temporäres Rendering des Audiomaterials erstellt und anschließend werden alle Instrumente und Effekte deaktiviert. Klicke mit der rechten Maustaste auf eine Spur und wähle „Spur einfrieren“. Klicke erneut mit der rechten Maustaste auf die Spur und wähle „Spur als Audio fixieren“, um die Spur auf Audio zu reduzieren.
Beim Resampling einer Spur wird diese auf einer anderen Spur als Audio aufgezeichnet. Anschließend kannst du die Instrumente und Effekte auf der Originalspur deaktivieren oder die Originalspur ganz löschen, falls du sie nicht mehr brauchst.
4. Lege CPU-intensive Effekte auf Return-Spuren
So kannst du mehr als eine Spur mit demselben Effekt bearbeiten.
5. Polyphonie reduzieren
Reduzieren die Polyphonie deiner Instrumente, Plug-ins und Multisample-Instrumente. Umso weniger Stimmen verwendet werden, desto weniger CPU wird verbraucht.
6. Deaktiviere die Spread-Funktion
Einige Live-Instrumente und Effekte haben einen Spread-Parameter (z. B. Corpus, Operator, Sampler). Wenn Spread verwendet wird, werden zwei zueinander verstimmte Stimmen pro Note erzeugt, was den Rechenaufwand verdoppelt.
7. Stelle den Reverb auf den „Eco“-Modus
Die verschiedenen Modi entscheiden über den Kompromiss zwischen Hallqualität und Computerleistung. „Eco“ verwendet nur minimale CPU-Ressourcen, während „High“ den reichsten Nachhall liefert.
8. Schalte Filter, LFOs und Effekte aus
Deaktiviere alle nicht verwendeten Parameter in Instrumenten oder Effekten.
9. Verwende die Standard-Filterschaltung
Alle Cytomic-Filterschaltungen (OSR, MS2, SMP, PRD) verbrauchen etwas mehr CPU.
10. Deaktiviere das Warping in Simpler
Oder verwende einen anderen Warping-Algorithmus als Complex oder Complex Pro.
Optimiere die Einstellungen für Audiodateien
1. Deaktiviere den HiQ-Modus für Audioclips
Der High Quality-Modus verbessert die Sampleratenkonvertierung beim Transponieren von Audiodateien, allerdings auf Kosten einer höheren CPU-Auslastung. Der HiQ-Modus kann im Sample-Tab des Audioclips ein- und ausgeschaltet werden.
2. Verwende Complex und Complex Pro Warping sparsam
Verwende andere Warping-Algorithmen oder schalte das Warping möglichst ganz aus. Andernfalls kannst du den Track einfrieren oder die Clips konsolidieren/resamplen.
Schließe die Fenster von Plug-ins
Das Rendern der grafischen Benutzeroberfläche der Plug-ins kann Lives CPU-Last erhöhen. Schließe daher alle Plug-in-Fenster, wenn du nicht gerade aktiv mit ihnen arbeitest.
Optimiere die Systemressourcen
Andere Prozesse auf deinem Computer können die für Live verfügbare CPU reduzieren.
1. Schließe andere Programme
Öffne den Aktivitätsmonitor (Mac), indem du [cmd][Leertaste] drückst und „activity monitor“ in der Spotlight-Suche eingibst, oder den Task-Manager (Windows), indem du mit der rechten Maustaste auf deine Task-Leiste klickst, um zu sehen, ob andere Programme möglicherweise viel CPU und/oder RAM auf deinem Rechner verbrauchen, und schließe diese dann.
2. Deaktiviere WLAN, Bluetooth und die Webcam
Die Verwendung dieser in Verbindung mit Live kann mehr CPU beanspruchen.
3. Festplattenverwaltung
Überprüfe die Festplatte deines Rechners, um festzustellen, ob du genügend Speicherplatz zur Verfügung hast. Als Faustregel gilt, dass du immer 10 % der Festplattenkapazität als freien Speicherplatz zur Verfügung haben solltest.
4. Verhindere, dass Windows USB-Anschlüsse ausschaltet
Windows schaltet USB-Anschlüsse automatisch aus, wenn es glaubt, dass sie nicht verwendet werden. USB-Audioschnittstellen müssen immer eingeschaltet sein. Wird diese Funktion nicht deaktiviert, kann es zu CPU-Spitzen in Live kommen. Hier wird erklärt, wie Windows daran gehindert wird, USB-Anschlüsse auszuschalten (externer Link).
Reduziere die CPU-Drosselung
Bestimmte Einstellungen oder die Art und Weise, wie du deinen Computer benutzt, können die maximale Leistung deiner CPU drosseln (reduzieren).
1. Lasse deinen Laptop immer eingesteckt
Wenn ein Laptop nicht an den Strom angeschlossen ist, kann die CPU gedrosselt werden, wenn CPU-intensive Programme wie Live verwendet werden.
2. Aktiviere den „Höchstleistung“-Energiesparplan (nur Windows)
Windows verfügt über eine Reihe von definierten Plänen, von denen einige CPU-effizienter sind als andere. Der „Höchstleistung“-Energiesparplan wird empfohlen, wenn CPU-intensive Programme wie Live verwendet werden.
3. Überprüfe die Akkulaufzeit
Alte und ineffiziente Laptop-Akkus können die CPU-Ressourcen drosseln. Tausche sie bei Bedarf aus.
4. Reinige die Lüfter und Lüftungsöffnungen
Wenn Lüfter und Lüftungsöffnungen voller Staub oder Flusen sind, müssen sie härter und länger drehen, um den Computer kühl zu halten. Dies führt zu einer thermischen Drosselung, da die Systemressourcen zunehmend reduziert werden, je heißer der Computer wird. Wir empfehlen, die Lüfter und Lüftungsöffnungen des Computers einmal im Jahr von einer qualifizierten Fachperson reinigen zu lassen.
5. Stelle sicher, dass dein Computer gut belüftet ist
Sorge dafür, dass rund um den Computer ausreichend kühle Luft strömt. Stelle ihn nicht auf eine Couch, ein Kissen oder eine Stoffoberfläche, da so die Belüftungsöffnungen blockiert werden könnten. Wenn du deinen Computer in einem heißen Raum verwendest, kannst du einen externen Lüfter oder eine Klimaanlage verwenden, um ihn weiter zu kühlen.
Rüste deine Computerkomponenten auf
Live ist nur so leistungsfähig wie dein System. Die Mindestsystemanforderungen geben das absolute Minimum an, das für den Betrieb von Live erforderlich ist. Im Idealfall jedoch solltest du dir den leistungsstärksten Computer zulegen, den du dir leisten kannst. Trotzdem können selbst bei den leistungsstärksten Systemen je nach Nutzung CPU-Probleme auftreten.
Wenn du nicht in der Lage bist, deinen Computer komplett aufzurüsten, kann auch die Aufrüstung einzelner Komponenten erhebliche Verbesserungen bewirken. Bei manchen Computern ist es nicht möglich, einzelne Komponenten aufzurüsten. Wenn dein Computer es aber erlaubt, empfehlen wir, die CPU auszutauschen, die Festplatte auf eine SSD (Solid State Drive) aufzurüsten und/oder mehr Arbeitsspeicher hinzuzufügen.