FAQs Latenzkompensation
- Live-Version: alle
- Betriebssystem: alle
Was bedeutet Latenzkompensation?
Manche Devices, Plugins und Spuren können Latenzen verursachen. Die Latenzkompensation in Live gleicht Audio, Automation und Modulation aus, indem alle Spuren um einen bestimmten Wert verschoben werden, so dass sie zueinander synchron bleiben.
Nimm zum Beispiel drei Spuren: Spur 1 enthält mehrere Devices, die eine Gesamtlatenz von 100 ms verursachen, Spur 2 hat eine Latenz von 20 ms und Spur 3 hat eine Latenz von 50 ms. Ist die Latenzkompensation aktiv, werden alle Spuren um die größte vorhandene Latenzzeit verschoben; also werden Spuren 2 und 3 so angepasst, dass alle eine Latenz von 100 ms haben.
Die Latenzkompensation ist von vornherein an und muss nicht geändert werden. Wenn gewünscht, kann sie über das Menü Optionen deaktiviert werden.
Welche Devices oder Vorgänge verursachen Latenzen in Live?
- Negative Spur-Delays:Ein negatives Spur-Delay in einer Spur verursacht Verzögerungen für alle anderen Spuren. Dieses negative Spur-Delay wird in Lives Voreinstellungen zur Globalen Latenz addiert.
- Externes Instrument und Externer Audio Effect: Diese Devices senden und empfangen Audio außerhalb von Live und erhöhen deshalb die globale Latenz in den Voreinstellungen. Wird außerdem der Hardware-Latenz-Wert im Device verstellt, kommt weitere Latenz hinzu.
- Devices von Ableton, Max for Live oder Plugins von Drittanbietern: Alle Devices, die auf Oversampling oder Convolution-Algorithmen (Faltung) beruhen, können zu Verzögerungen führen. Devices von Max for Live können zusätzliche Latenzen verursachen, wenn das Editor-Fenster geöffnet ist.
- Devices mit „Lookahead“-Funktion: Dynamische Klangverarbeiter besitzen häufig eine Lookahead-Funktion, die im Sidechain-Signal ein negatives Delay verursacht. Dadurch kann die Pegel-Absenkung steile Transienten leichter abfangen.
Woran erkenne ich bei einem Device die Latenz?
Fahre mit dem Mauszeiger in der Geräte-Ansicht über die Titelzeile eines Device.
Welche Elemente in Live unterliegen nicht der Latenzkompensation?
-
Grafikelemente werden nicht angeglichen
Pegelanzeigen, Video-Wiedergabe und andere grafische Elemente werden unter Umständen etwas früher als Audio wiedergegeben. -
Device-Modulationen, die an den Transport von Live geknüpft, d.h. an eine bestimmte Zählzeit im Takt gekoppelt sind, werden nicht angeglichen.
Devices und Plugins, die von Taktinformationen abhängen, wie Song-Start, Song-Position oder Zählzeit, sind unter Umständen nicht synchron, wenn sich in der Gerätekette vor ihnen ein Plugin mit Latenz befindet. Dasselbe kann beim Routing geschehen, wenn Ketten oder Spuren im Spiel sind. Das gilt für bestimmte Devices mit LFO und für solche, die quantisierte Patterns erzeugen.
Ein Beispiel hierfür ist der LFO des Auto Filter im Sync-Modus, der je nach Position in der Effektkette leicht verschoben arbeitet. Insbesondere wenn das Auto Filter nach mehreren Devices mit starker Latenz platziert wird, kann sich die Modulation bezogen auf das Grid nach vorn verschieben. Dies kommt nur bei Devices vor, die an eine bestimmte Position im Song geknüpft sind. -
Return-Spuren werden beim Routen auf eine Audiospur nicht angeglichen, wenn der Send in der Zielspur aktiv ist.
Um die Latenzkompensation für eine Return-Spur zu korrigieren, die in eine Audio-Spur gespeist wird, muss du den Send deaktivieren. Das erreichst du per Rechtsklick auf den Send-Regler; wähle dort „Send deaktieren“. Wenn du zum Beispiel die Return-Spur A auf die Audio-Spur 1 routest, dann klicke beim Send A in Spur 1 rechts und wähle „Send deaktivieren“, um die korrekte Latenzkompensation zu erhalten.